E.ON gibt Kohle-, Gas- und Atomstromkraftwerke auf!

01.12.2014 Radikale Energiewende des größten deutschen Energieanbieters

Spannende und sehr überraschende Entwicklung auf dem Strommarkt. E.ON spaltet konventionelle Kraftwerke aus dem Unternehmen aus und konzentriert sich ab 2016 ausschließlich auf regenerative Energiequellen. Ein äußerst mutiger Schritt. Interessant wird sein, wie sehr dieser Impuls sowohl die konkurrierenden Energieanbieter, als auch die Verbraucher inspirieren wird. Ist dieser Schritt zu früh gewagt oder genau im richtigen Moment?

Eines scheint sehr deutlich zu sein. Man weiß um das Ende der konventionellen Energieträger!

 

 

Hauptsache die Kohle stimmt? - Sachsens Braunkohle und die Energiewende

23.09.2014 Volkshochschule Chemnitz - Vortrag und Diskussion mit Pao-Yu Oei, TU Berlin

Die Braunkohle gehört zu den umstrittenen Energieträgern der Bundesrepublik. Der Braunkohletagebau zerstört nicht nur Landstriche, er zwingt auch die Bevölkerung ganzer Dörfer zur Umsiedlung. Aber auch der immense CO²-Ausstoß macht die Braunkohle zum "dreckigsten" Energieträger Deutschlands. Ist die Braunkohle, die besonders in Sachsen und Chemnitz eine wichtige Rolle spielt, noch zeitgemäß? Welche Alternativen gibt es zur Braunkohle? Pao-Yu Oei lehrt an der Technischen Universität Berlin im Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik und hat an den Braunkohlegutachten des DIW - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Berlin mitgewirkt.

 

Die im Jahr 2013 von Prof. Dr. Hirschhausen und Pao-Yu Oei erstellten Studie über die energiewirtschaftliche Notwendigkeit der Fortschreibung des Braunkohleplans "Tagebau Nochten" gibt einen sehr guten Einblick in die Thematik "Energieerzeugung in Deutschland". Erstaunlich ist die Erkenntnis, dass bereits jetzt ein starker Anstieg des Anteils an alternativer Energieerzeugung zu verzeichnen ist. Aktuell liegt dieser bei etwa 28,5%, Tendenz steigend. Nach und nach werden dadurch die Kernenergie und Kohlekraftwerke abgeschaltet werden können. Der Ausstieg bis zum Jahre 2022 aus der Kernenergie ist bereits seit längerem von der Bundesregierung beschlossen. Kohlekraftwerke werden lt. Studie bereits ab 2030 keine entscheidende Rolle, bei der Energiegewinnung, mehr spielen. Obwohl diese Art der Verstromung aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht, sinnvoll ist, muss man klar feststellen, dass unter gesamtwirtschaftlicher Betrachtung (ökonomisch, klima- und energiepolitisch) ein weiterer Betrieb äußerst bedenklich ist und damit u.a. die geplante CO2-Reduzierung der nächsten Jahre gefährden würde. Ein erreichen der Klimaschutzziele setzt daher zwangsläufig ein auslaufen der Kohlekraftwerke voraus. Aus diesen Gegebenheiten ist zu erkennen, dass eine Erschließung weiterer Tagebaugebiete, wie z.B. Nochten II, nicht erforderlich ist. Starke Gegenwehr wird allerdings von den Betreibern der Kohlekraftwerke, wie z.B. Vattenfall, EON, oder RWE, erwartet. Diese haben in der Vergangenheit vorrangig in diese Art der Stromgewinnung investiert und lt. Studie den Anschluss bezüglich Einstieg in alternativer Energiequellen verpasst.

Es bleibt zu wünschen, dass dennoch ein Umdenken bei den Kraftwerksbetreibern Richtung Klimaschutz führt und Bemühungen, wie das gescheiterte Projekt CCTS-Technologie, nicht entmutigen.

Link: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.420129.de/diwkompakt_2013-072.pdf